Ich sah mich im Cafe um und erwischte den letzten freien Tisch.
An ihn setzte ich mich und bestellte mir einen grünen Tee,
ich dachte an Chris und lächelte.
Die Schule hatte wieder angefangen und leider arbeitete auch er wieder.
Ich nahm einen Schluck von meinem Tee

ich betrat das Cafe und hoffte, dass noch etwas frei war.
Draußen war es so unerträglich warm, dass man es dort kaum aushalten konnte.
Hier gab es wenigstens eine Klimaanlage und mein heißgeliebter Frozen Joghurt.
Ich sah mich um, doch leider fand ich keinen freien Tisch.
Und von meinen Freunden war hier auch niemand zu sehen.
Dort war eine junge Dame, mit viel Platz an ihrem Tisch.
Sehnsüchtig sehe ich dahin.
Dann schloss ich kurz die Augen und fasste meinen Mut zusammen.
Ich ging zu ihr und räusperte mich kurz:
"Entschuldigen Sie bitte? Ist hier noch frei?"
Ich kannte sie nicht, aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Ich bekam immer von meinen Freunden gesagt, dass ich nicht so schüchtern sein soll.
Hoffnungsvoll sah ich sie an.
°Man Jen, guck nicht so! Es ist nur ein Stuhl!
Du tust gerade so, als hättest du den heißesten Boy ever nach nem Date gefragt!°
Aber ich konnte ja nichts dafür, dass mich andere Leute so schüchtern machten.
Mein Herz schlug mir bis zum Hals, während ich auf eine Antwort wartete.
Ich gegen den Rest der Welt.
Ich glaube, ich war der schüchternste Mensch auf dieser Welt ... oder zumindest in dieser Stadt.

Ich sah auf als ich angeprochen wurde und lächelte. "Klar
kannst du dich setzen !" sagte ich und schob ihr mit dem Fuß den Stuhl rüber.
Es war echt voll heute und wenn nichts anderes frei war hatte ich nichts dagegen meinen Tisch zu teilen.
"Ich bin übrigens Taylor "sagte ich freundlich.
Es war eigentlich nicht meine Art mich einfach so mit fremden Leuten zu unterhalten
aber LA hatte mich irgendwie verändert.
Einfach alles hatte sich verändert und das war doch gut oder nicht ?

Auf meinem Gesicht war ein lächeln zu sehen.
"Hey danke!"
Ich sah auf den Boden , während ich mich setzte und als sie sich vorstellte, sah ich kurz auf.
"Hallo Taylor, freut mich ... ich bin Jen!"
Sollte ich ihr meine Hand reichen, oder war das zu aufdringlich?
°Ach scheiße, egal ...°
Und dann hielt ich ihr meine Hand hin.
Kurz sah ich ihr in die Augen, während ich ihre Hand schüttelte.
Dann brach ich den Blickkontakt wieder ab.
Diese verdammte Schüchternheit.

Ich schüttelte ihre Hand und lächelte.
"Freut mich ebenfalls Jen.... "
Ich musste grinsen ganz einfach, weil sie mich so verdammt doll an mich selbst
erinnerte. Sie war schüchtern und ich war es auch mal gewesen...
Bis vor einer Woche... Okay es war schon seltsam, dass eine Woche jemanden so verändern konnte.
"Bist du neu in der Stadt ?" fragte ich interessiert, vielleicht hatte sie etwas ähnliches
erlebt wie ich. Neugier war eigentlich nicht mein Ding aber sie war irgendwie interessant.
"Sorry wenn ich zu neugierig bin !" sagte ich und sah sie entschuldigend an.

Sie vernahm ihre Frage und schüttelte den Kopf.
"Nein, ich bin hier geboren."
Sie wurde ständig gefragt, ob sie neu hier ist, denn es war nicht oft so, dass sie mit jemanden redete.
Sie wurde nicht oft wahrgenommen.
Und das war ihr auch ganz recht so.
Wenn man nichts über sie wusste, konnte man auch nicht über sie reden.
Aber dafür verpasste sie auch viel im Leben.
Sie hatte keinen Freund, wenig Freunde, dafür waren ihre Freunde die Besten.
Ihre Noten waren auch nicht so toll.
Sie war durch und durch durchschnittlich.
In nichts wollte sie glänzen, denn dann würde sie auffallen.

"Oh..." sagte ich und lächelte.
Sie kam mir nicht vor wie jemand der hier lebte aber das konnte auch
damit zusammenhängen dass ich bis jetzt nur seltsame Leute kennengelernt hatte.
Jamie und Nick waren nicht gerade das Sinnbild für normale Menschen.
Sie lebten im Überfluss und ich hatte gedacht, dass das hier in LA alle tun würden.
"Ich komme aus London " erklärte ich obwohl ich nicht wusste ob sie das überhaupt interessierte.
"Wie alt bist du ?" fragte ich interessiert. Sie kam mir etwas jünger vor als ich selbst es war
aber das konnte auch täuschen.

Ich konnte hören, dass Taylor nicht von hier kam.
Immerhin hatte sie einen leicht britischen Akzent.
"London ist schön!"
Ja, in London war ich schon so einige Male mit meinem Vater.
Wenn der mal da war.
"Ich bin 16!", sagte ich ihr.
Ja, ich war noch jung.
"Un du?", fragte ich sie.
Ich fand sie sehr nett und sie war verdammt hübsch.
Ich würde dafür sterben, um so auszusehen, wie sie.
Aber ich war nicht neidisch.
Wenn ich so aussehen würde, würde ich doch nur auf mich aufmerksam machen.
Und das wollte ich auf alle Fälle vermeiden.

Ich lächelte in Gedanken an London.
Oh ja London war schön, sehr schön sogar aber ich hatte nicht unbedingt die
besten Erinnerungen an diese Stadt. Aber LA hatte mir auch nicht nur Spaß gebracht,
wenn man bedacht, dass ich daran Schuld war, dass meine Halbschwester keinen Verlobten
mehr hatte wegen mir.
"Ich bin 20 " sagte ich.
"Sag mal wenn du 16 bist gehst du bestimmt auf die Hepburn High oder ?
Da wird meine Schwester auch bald hingehen" erzählte ich.
Aber wieso erzählte ich das alles eigentlich ?
Ich kannte sie doch gar nicht und ich bezweifelte auch, dass meine
Geschichte sie im Geringsten interessierte.

Tja, welche Stadt brachte denn nur Spaß?
Das war doch nirgends so.
Dann hörte ich ihre Fragen und nickte.
"Ja, genau. Da gehe ich hin."
Ich sah sie wieder an.
"Wie alt ist denn deine Schwester?"
Ich wollte nicht neugierig sein, sondern einfach ein paar konstruktive Kommentare abgeben, denn es war gar nicht mal so schlimm , sich hin und wieder mit Fremden auszutauschen.
Daran könnte sie sich gewöhnen ... aber wollte sie das wirklich?
Wollte ich, dass die Leute von mir wussten?
dass ich existierte?

"Sie ist 15 und wird nach den Ferien zu euch kommen. Vielleicht seht ihr
euch ja mal " sagte ich und lächelte. Es wäre schön schon jemanden zu kennen der
mit meiner Izz auf die Schule ging.
Ich machte mir im Moment echt sorgen und Jen wirkte nicht wie jemand
der viel Party machte, Alkohol trank und Drogen nahm.
Sie wäre überhaupt das perfekte Gegenstück zu meiner Schwester.

Aber was tat ich hier ? Sie und meine Schwester konnten sich
immer noch selber aussuchen mit wem sie befreundet sein wollten.

"Ja vielleicht ... !", sagte ich nur knapp.
Sehen tat ich viele, sie mich nur nicht.
Aber das sagte ich ihr nicht.
Party, Alkohol, Drogen?
Was war das?
Sowas gab es nicht im Leben einer Jen.
"Und was machst du? Gehst du zum College?",
fragte ich sie.

"Naja ich hab mich beworben aber wahrscheinlich ist es schon zu spät für dieses Jahr.
Ich habe überlegt an eurer Schule in der Bibliothek zu arbeiten bist ich
am College angenommen werde. Aber wie gesagt... das ist alles nur Theorie."
Ich mochte diese Jen irgendwie.
Weil sie wie ich war als ich noch jünger war. Ich lächelte.
"Kennst du Christopher Parker ? Er ist Lehrer an eurer Schule..."


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Ende
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